Mitmachen für eine neue Schule der Potentialentfaltung

Geschrieben von an Jan 16, 2014 in Allgemein | Keine Kommentare

 

Jan SeilStellen Sie sich vor: Es ist Montag Morgen, 7.30 Uhr. Sie haben gefrühstückt und alle wollen in Kürze das Haus verlassen. Ihr Kind freut sich darauf zur Schule zu gehen. Sie müssen sich beeilen, denn es drängelt und möchte los.

Am Nachmittag kommt es begeistert nachhause und berichtet von seinen Erlebnissen mit anderen Schülern und den Experimenten, die es im Unterricht gemacht hat. Sie hören neugierig zu und freuen sich über die Begeisterung ihres Kindes, die sich sogleich unmittelbar auf Sie überträgt.

Wünschen wir uns das nicht alle genau so für unsere Kinder?

Leider sieht die Wirklichkeit in vielen Familien ganz anders aus. Ich höre es immer wieder von meinen Klienten sowie aus dem Familien- und Bekanntenkreis. Kinder, die mir erzählen wie überlastet sie sind, weil sie kaum noch Freizeit haben, die in der Schule gemobbt werden, die am Unterricht nicht mehr teilnehmen, weil sie sich als Versager fühlen und von immer mehr Jugendlichen, die irgendwann nach vielen Misserfolgen und Demütigungen einfach zuhause bleiben. Schulverweigerung am Ende der Schulzeit. Aber auch Eltern äußern, dass sie sich hilflos fühlen und nicht wissen, was sie noch tun können. So kann und soll es nicht sein!

Dass die Begeisterung am Lernen wieder stärker in die Schulen einzieht, dafür wurde 2012 eine Initiative an der HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance gegründet- die Initiative Schule im Aufbruch. Zu den Gründern gehören Margret Rasfeld (Schulleiterin der Ev. Schule Berlin-Zentrum), Gerald Hüther (Neurobiologe und Autor) sowie Stephan Breidenbach (Dekan der HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance). Sie hat heute ihren Sitz in Berlin. Von hier aus haben sich netzartig über ganz Deutschland selbstorganisierte Regionalgruppen gegründet, die weiter wachsen und sich verdichten. Sie alle setzen sich für eine neue Form des Lernens ein – für eine Lernkultur der Potenzialentfaltung.

Sie fragen sich: Wie soll das aussehen?

Ein Beispiel für diese Form des Lernens ist die Ev. Schule Berlin-Zentrum. Hier haben sich Lehrer und Schüler gemeinsam auf den Weg gemacht und viel erreicht. Davon sollen auch andere profitieren. Deshalb sind sie Anfang 2013 mit einem Bus durch ganz Deutschland getourt und haben auf Veranstaltungen vom Alltag an ihrer Schule erzählt. Sie wollten auch andere begeistern und ermutigen. Und es hat funktioniert! Viele Feuer wurden in den Herzen der Zuhörer entfacht. Viele haben eine Idee davon bekommen, wie die „neue Schule“ aussehen kann. Diese tragen sie nun weiter in die Regionalgruppen.

So habe ich es auch gestern erlebt, hier beim Treffen der Regionalgruppe Köln-Bonn. Andrea Sieben und Iris Sterzenbach sind nur zwei von vielen, die von Schule im Aufbruch gehört haben, begeistert waren und nun diese Initiative unterstützen. Sie laden in Köln seit 2013 regelmäßig zu gemeinsamen Treffen ein. Neben dem Kennenlernen und Austausch gibt es konkrete, erste Ideen für die gemeinsame Arbeit im neuen Jahr. Ich habe hier Menschen getroffen, die wie ich berührt sind von einer Schule, die Kinder mit gestalten lässt, ihre Begeisterung am Lernen immer wieder neu entfacht, die ihre Fähigkeiten und Stärken in den Vordergrund rückt, die vormacht wie man sich gegenseitig hilft, so dass sich alle gesehen und geachtet fühlen. Packen wir es an, ich bin dabei!

Wenn auch Sie sich für die Initiative interessieren oder mitmachen wollen, dann finden Sie weitere Informationen unter: www.schule-im-aufbruch.de

 

 

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